Fortbildung

Gruppenprozesse verstehen und begleiten – Theorie und Praxis der Arbeit mit Gruppen

Für alle, die mit Gruppen arbeiten, sie begleiten, beraten oder trainieren, ist das Nachvollziehen dynamischer Prozesse innerhalb des Systems unerlässlich. Zu erkennen, welche Rangdynamiken gerade vorherrschend sind, welche Beziehungsdynamiken sich zwischen einzelnen Individuen, zwischen Kleingruppen, aber auch zwischen den Teilnehmenden und der Leitung ergeben haben oder in welcher Entwicklungsphase sich die Gruppe befindet, ist notwendig, um die Gruppe prozessorientiert und nachhaltig begleiten zu können.
In der Veranstaltung werden zum einen vertiefende, theoretische Kenntnisse über Gruppen vermittelt, die auf Fälle aus der Praxis übertragen und erprobt werden sollen. Zum anderen stehen auch Interventionsüberlegungen im Fokus, die sich aus den Beobachtungen ergeben haben und sich an möglichen Fragen orientieren, z.B.: Benötigt die Gruppe im Moment weitere Steuerung oder ist eher Zurückhaltung der Leitung angesagt? Droht die Gruppe auseinanderzufallen oder darf der Konflikt noch weiter bearbeitet werden? Um nachhaltig intervenieren zu können, bedarf es umfangreicher Kenntnisse über verschiedene Aktivitäten, deren Struktur und deren Wirkungspotential. Exemplarisch sollen Aktivitäten aus dem sog. Abenteuerlabor (z.B. Problemlöseaufgaben) und auch aus realen Settings (z.B. Wanderungen) betrachtet werden.
Ziel der Veranstaltung ist die Entwicklung einer umfassenden Professionalität und Kompetenz in der gruppendynamischen Arbeit.

Diese Fortbildung können Sie auch individuell bei unserem Partner bsj Marburg buchen.

Der reflektierende Praktiker – Fallverstehen in der abenteuer- und naturpädagogischen Praxis

Ein Konflikt beim Wegfinden im Wald, eine lebendige Gesprächsrunde im Zeltlager oder auch ein Spiel, das aus dem Ruder läuft: Pädagogische Outdoorpraxis ist komplex, offen und weist ein breites Spektrum pädagogischer Handlungsmöglichkeiten und -anforderungen auf. Oftmals passiert Unvorhergesehenes, oftmals verdecken Routinen mögliche Alternativen im An- oder Begleiten, immer muss unter Zeitdruck gehandelt werden. Die Praxis zu reflektieren – und zwar ohne Zeitdruck, systematisch und regelgeleitet – ist dabei kein nebensächliches Beiwerk, sondern kann die Praxis selbst verbessern und das professionelle Selbstverständnis erweitern. Die Fortbildung ermöglicht dies, indem direkt an praktischen Situationen, d.h. Fällen, angesetzt wird, um aus ihnen Erkenntnisse zu gewinnen. In Anlehnung an aktuelle Forschungsmethoden werden z.B. audio- oder videotechnisch aufgezeichnete Praxisausschnitte analysiert, interpretiert und diskutiert. Die Veranstaltung bietet dabei die Möglichkeit, typische Vorgänge, Konflikte oder Reibungspunkte aus der eigenen Arbeitspraxis zu reflektieren.

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Abenteuerliches Unterwegssein – Grundlagen einer bildungsorientierten abenteuer- und naturpädagogischen Praxis

Bepackt mit den notwendigen Gegenständen zum Übernachten in einer Biwakhütte oder im Freien, zum Trocken- und Warmhalten, zum Essen und zum Waschen kann die Schwelle des bekannten Raumes überschritten und das Unbekannte aufgesucht werden. Im unbekannten und fremden Raum treten Hindernisse und Widerstände auf, die nach Lösungen fragen, die eine Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der (objektiven) Welt befördern und in denen die Bewährung zum Thema werden kann. Bewährung und Herausforderungen verknüpfen sich mit ästhetischem Genuss, Landschaftswahrnehmung, mit der Schönheit und Erhabenheit der Natur.
Das Strukturmodell des Abenteuers und das Konzept des abenteuerlichen Unterwegsseins ermöglichen hervorragende Anschlüsse an bildungstheoretische Überlegungen, in denen die Auseinandersetzung mit dem Fremden, dem Unbekannten von grundlegender Bedeutung ist.
Im ersten Teil der Veranstaltung wird das Konzept theoretisch und praktisch erarbeitet und begründet. Im zweiten Teil, z.B. einer sechstägigen Bergwanderung, kann das abenteuerliche Unterwegssein exemplarisch unmittelbar erfahren werden.

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Im-Wald-Sein: Facetten eines Rückzugs-, Reflexions- und Bildungsortes

Der Wald ist in Deutschland nicht nur mythisch aufgeladen, sondern er zeigt sich auch als ein faszinierender und bedeutungsvoller Ort für die abenteuer- und naturpädagogische Praxis. Er wird als ein außeralltäglicher Raum beschrieben, dem sehr unterschiedlich begegnet werden kann.

In dieser Veranstaltung soll es zum einen um das Aufhalten im Wald (1. Block), aber auch um das Durchqueren des Waldes (2. Block) gehen. Genauer gesagt soll der Wald als Bewährungsraum (Orientieren, Übernachten), als Rückzugs- und Reflexionsraum (Allein-Sein, Dialog mit sich selbst), als Raum der Wissensbildung (Phänomene des Waldes, Sinnesfokussierung) sowie als Raum der Selbstregulierung (Entspannung, Regeneration) betrachtet und praktisch erfahren werden.

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